Resilienz
Viele Betroffene haben es geschafft, die traumatischen Erlebnisse ihrer Kindheit langfristig zu überleben. Sie haben Strategien gefunden, mit dem Erfahrenen umzugehen. Diese Fähigkeit wird Resilienz genannt.
Wie kann man das überleben?
Kraftquellen gibt es viele – sie reichen von der Beziehung zu Menschen und Tieren über den Glauben bis hin zu Musik und Kunst. Sie helfen, die persönlichen Ressourcen zu stärken.
Die Frage, wie Menschen die Widrigkeiten des Lebens überleben und Wege finden, auch nach traumatisierenden Erfahrungen weiterzuleben, beschäftigt die Resilienzforschung seit den 1950er-Jahren. Es bestehen hierzu verschiedene Modelle. Allen gemein ist die Überzeugung, dass die für Resilienz erforderlichen Ressourcen gestärkt werden können. ...
Traumatisches Aufarbeiten
Therapeutische Arbeit kann helfen, mit dem Erlebten und seinen Folgen besser umzugehen.

MarieLies Birchler: «Das vergrabene Kind», Ende 1970er-Jahre: Der Versuch, sich zu schützen. Der Deckel hält noch dicht. Es brodelt über ihr und ist lebensbedrohlich. Gleichzeitig verhindert der Deckel den Aufbruch in ein freies Leben; bald wird sie sich freisprengen, um zu leben.
MarieLies Birchler hat therapeutische Hilfe in Anspruch genommen. Sie hat dabei auch die Kraft gefunden, das Gespräch mit den Nonnen von Ingenbohl, die sie über viele Jahre misshandelt haben, zu suchen.
«Für alle, die in ihrer Würde verletzt wurden»
Die Musik hat für viele Menschen eine grosse Bedeutung. Für Menschen mit traumatisierenden Erfahrungen kann sie Kraftort und Inspiration zugleich sein.
Das selbst komponierte Stück «Fremdplatziert aus der Sicht jener Kinder» sang Yvonne Barth am Gedenkanlass für Betroffene von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen des Kantons Basel-Stadt vom 25. Oktober 2021. Ihr Lied benennt das Erfahrene und macht gleichzeitig die Energie der eigenen Widerstandskraft hörbar.