Informationen für Betroffene und Angehörige
Suche nach Informationen zur eigenen Lebensgeschichte
Gute Ausgangspunkte für die Suche nach Informationen zur eigenen Lebensgeschichte oder zur Geschichte von Angehörigen sind die Staatsarchive des jeweiligen Kantons. Ihre Mitarbeitenden verfügen über vertieftes Wissen über fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen und Erfahrung in der Aktensuche. Ebenfalls hilfreich ist der Leitfaden zur Aktensuche, den die Guido Fluri Stiftung herausgegeben hat.
Anfragen können zudem direkt an die Heimatgemeinde oder die Wohnortgemeinde gerichtet werden. Diese Behörden sind in der Regel jedoch weniger geübt als die Mitarbeitenden der kantonalen Staatsarchive, weshalb sie in der Regel genaue Angaben (Jahreszahlen, Namen und Orte) benötigen.
Die kantonalen Anlaufstellen bieten ebenfalls Unterstützung bei der Aktensuche und bei weiteren Anliegen.
Das Projekt Spurensuche des Erzählbistros unterstützt Betroffene bei des Suche nach Menschen, die gemeinsam in einem Heim lebten.
Informationen zum Solidaritätsbeitrag sowie zur politischen und wissenschaftlichen Aufarbeitung
Solidaritätsbeitrag
Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen können gemäss «Bundesgesetz über die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 (AFZFG)» einen sogenannten Solidaritätsbeitrag beantragen. Die Informationen sowie das Gesuchsformular sind abrufbar unter: https://www.bj.admin.ch/bj/de/home/gesellschaft/fszm/solidaritaetsbeitrag.html
Politische und wissenschaftliche Aufarbeitung
Hier hat der Fachbereich Fürsorgerische Zwangsmassnahmen des Bundesamtes für Justiz Informationen zur politischen und wissenschaftlichen Aufarbeitung zusammengestellt.
Fördermassnahmen
Das «Bundesgesetz über die Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 (AFZFG)» beinhaltet die Förderung von sogenannten Selbsthilfeprojekten von Opfer- oder Betroffenenorganisationen und die Bereitstellung von Finanzhilfen.
Hotline des Beobachters für Opfer sexueller Übergriffe durch katholische Geistliche
Der Beobachter unterstützt Opfer sexueller Übergriffe durch katholische Geistliche beim Einreichen eines Gesuchs für eine finanzielle Genugtuung und bei der Vermittlung an eine Opferhilfestelle. Auf der Webseite finden Sie die Nummer der Hotline, einen Musterbrief und einen Musterantrag.
Weitere Organisationen und Vereine zum Thema
Agir pour la dignité
Verein von Opfern fürsorgerischer Zwangsmassnahmen aus der französischen Schweiz
Verein Fremdplatziert
Interessensgemeinschaft ehemaliger Heimkinder, Pflegekinder, Waisenkinder, Adoptivkinder und Verdingkinder
Netzwerk Verdingt
Verein ehemaliger Verding- und Heimkinder, Region Bern
Verein RAVIA
Verein zur Rehabilitierung administrativ versorgter Menschen
Stiftung Naschet Jenische
Stiftung zur Aufarbeitung der Geschichte «Kinder der Landstrasse»
Radgenossenschaft der Landstrasse
Dachorganisation der fahrenden und sesshaften Jenischen in der Schweiz
Careleaver Schweiz
Dachorganisation von Careleavern für Careleaver heute
Castagna
Beratungs- und Informationsstelle für sexuell ausgebeutete Kinder, Jugendliche und für in der Kindheit ausgebeutete Frauen und Männer in Zürich
Kinderanwaltschaft Schweiz
Informationen zur Rechtsvertretung von Kindern
KESCHA
Anlaufstelle Kindes- und Erwachsenenschutz